Hallo meine lieben Abenteurer und Stachelfreunde!
Hier ist wieder eure Klein Viki, frisch zurück von einem Ausflug, der so grün und bunt war, dass meine kleinen Igelaugen immer noch leuchten! Gestern haben wir ja die Gassen von Meran unsicher gemacht, aber mein Papa Christopher hatte eine Idee, die noch viel aufregender war. Er meinte, wir tauschen Pflastersteine gegen Blütenblätter und fahren in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Ein botanischer Garten! Ich stellte mir sofort einen riesigen Wald voller leckerer Käfer und schattiger Plätzchen für ein Nickerchen vor. Und ich kann euch sagen, ich wurde nicht enttäuscht!

Schon als wir auf den Parkplatz rollten, war mir klar: Das hier ist kein gewöhnlicher Garten. Es war eine Explosion der Farben! Überall standen Schubkarren, aber nicht so, wie man sie kennt, mit Erde und Werkzeug drin. Nein, diese hier waren bis zum Rand gefüllt mit den prächtigsten Blumen, die ihr je gesehen habt. Sie sahen aus wie kleine, bunte Rennwagen, die nur darauf warteten, von einem Igel wie mir gestartet zu werden. Ich habe Papa Christopher ganz aufgeregt angepiekst und ihm bedeutet, dass wir hier genau richtig sind.
Unser Abenteuer begann in einem Haus, das voller surrender und brummender Mitbewohner war – das Insektenhaus! Ich habe meine Nase ganz fest an die Scheibe gedrückt und all die faszinierenden Krabbler beobachtet. Das war wie ein All-you-can-eat-Buffet für Igel, nur leider hinter Glas. Gleich danach tauchten wir in einen Wald aus riesigen grünen Stangen ein. Bambus! Ich dachte immer, Bambus ist einfach nur Bambus, aber hier habe ich gelernt, dass es unzählige Arten gibt. Dünne, dicke, gefleckte, grüne – ein wahres Labyrinth zum Versteckenspielen! Ich wäre am liebsten sofort aus meinem Rucksack gehüpft und hätte eine Runde Fangen gespielt.

Der Weg führte uns in langen, geschwungenen Kurven immer weiter den Berg hinauf. Es war wie eine riesige grüne Schlange, auf deren Rücken wir ritten. Und dann, mitten im Wald, trauten meine kleinen Äuglein kaum, was sie da sahen: Ein Dinosaurier! Ein riesiges, schuppiges Ungetüm, das es sich zwischen den Bäumen gemütlich gemacht hatte. Mein Herz rutschte mir kurz in meine Stachelhose! Ich habe mich ganz tief in den Rucksack geduckt und gehofft, dass er keine kleinen, kuscheligen Igel zum Frühstück mag. Papa Christopher hat aber gelacht und mir erklärt, dass der nur aus Stein ist. Puh, Glück gehabt! Trotzdem habe ich ihn lieber aus sicherer Entfernung beobachtet.

Je höher wir kamen, desto unglaublicher wurde die Blütenpracht. Es waren keine einzelnen Blumen mehr, sondern ganze Teppiche aus Farben, die sich über die Hänge zogen. Rot, Gelb, Lila, Blau – als hätte ein Riese seinen Malkasten über den Bergen ausgeschüttet. Der Duft war einfach himmlisch! Oben angekommen, erwartete uns die größte Überraschung des Tages: ein Strand! Ja, ihr habt richtig gehört, ein richtiger Sandstrand mit Liegestühlen, mitten in den Bergen. Das war ein bisschen komisch, denn wo war das Meer? Ich habe überall gesucht, aber da war nur eine riesige, grüne Berglandschaft. Mama und Papa fanden das aber super. Sie haben sich in die Liegestühle fallen lassen, und ich durfte es mir auf Mamas Bauch gemütlich machen. So lag ich da, ein kleiner Igel-König auf seinem Thron, und habe die Sonne auf meine Stacheln scheinen lassen. Das war ein Leben!

Nach dieser entspannten Pause wurde es wieder aufregend. Wir betraten ein riesiges Vogelgehege. Und als ich riesig sage, meine ich RIESIG! Grosse, bunte Papageien, die Aras heissen, turnten über unseren Köpfen. Sie waren so farbenfroh, aber auch ganz schön laut! Ich habe mich mit all meinen kleinen Igelkrallen am Rucksack festgeklammert. Stellt euch mal vor, einer dieser bunten Flugriesen hätte mich für ein besonders flauschiges Früchtchen gehalten und versucht, mich zu adoptieren! Das Futter, das dort für sie bereitlag, sah auch überhaupt nicht igelfreundlich aus. Keine Spur von leckeren Würmern. Als Papa Christopher dann auch noch auf eine hohe Aussichtsplattform klettern wollte, von der man über die ganze Anlage blicken konnte, wurde mir doch etwas mulmig. So viel Luft zwischen meinem Bäuchlein und dem sicheren Boden ist einfach nichts für einen bodenständigen Igel wie mich.


Unser nächstes Ziel war der „Garten der Liebenden“. Ein seltsamer Name, fand ich. Und es wurde noch seltsamer. Kaum waren wir angekommen, haben Mama und Papa ihre Lippen ganz fest aneinandergedrückt. Ich weiß wirklich nicht, was da schon wieder mit den Menschen los war. Vielleicht ein Sonnenstich? Sie machen das öfter, und es sieht immer sehr komisch aus. Zu meinem Entsetzen zogen sie danach auch noch ihre Schuhe und Socken aus und lüfteten ihre käsigen Füße! Und dann stiegen sie in ein flaches Wasserbecken. Ich geriet in Panik! Ich kann doch gar nicht schwimmen! Was, wenn sie mich fallen lassen? Ich habe mich so fest ich konnte an Mamas Hand geklammert.

Zum Glück gab es in der Mitte des Beckens eine kleine Insel mit bequemen Holzliegen. Dort haben sie es sich dann mit mir gemütlich gemacht, und ich war wieder im Trockenen. Ich muss zugeben, es war herrlich, die Füsse im Wasser baumeln zu lassen – also, ihre Füsse, nicht meine! Nachdem sie sich ausreichend abgekühlt hatten, kam der Moment, auf den ich gewartet hatte: Die Schuhe wurden wieder angezogen. Puh, endlich konnte ich wieder frei atmen!

Jetzt ging es langsam wieder bergab, in Richtung der Kakteen. Aber Papa Christopher hatte eine viel bessere Idee: Eiskaffee! Und was passt besser zu einem Eiskaffee als ein köstlicher Keks aus dem Rucksack? Mama hat einen für mich zerbröselt, und ich sage euch, dieser Keks war die reinste Offenbarung! Mhhhm, lecker!

Ein leuchtend oranger Koi-Karpfen schwimmt knapp unter der Oberfläche eines dunkelgrünen Teichs, eingerahmt von zwei runden Seerosenblättern in Gelb und Grün.

Zwei hohe Gläser mit Eiskaffee oder kalten Kaffeegetränken, garniert mit Schlagsahne und Waffeln, stehen auf einem Tisch im Freien. Zwischen den Gläsern sitzt das lila-graue Kuscheltier "klein Viki" mit rosa Nase.
Gestärkt machten wir uns auf den weiteren Weg. Wir spazierten durch ein Meer aus Sonnenblumen, die ihre Köpfe alle in unsere Richtung drehten, als wollten sie uns begrüssen. Dann kamen wir an einem grossen Teich vorbei. Darin schwammen riesige, dicke Fische mit bunten Mustern. Koikarpfen, hat Papa gesagt. Sie kamen alle an die Oberfläche und machten ihre Mäuler auf, als würden sie spannende Geschichten erzählen.

Ein Stück weiter trafen wir auf eine Herde sehr entspannter Schafe. Ungarische Zackelschafe, mit langen, gedrehten Hörnern, die aussahen wie riesige Korkenzieher. Es war ziemlich warm, und die Schafe lagen alle faul im Gras und dösten. Papa Christopher sah plötzlich ganz sehnsüchtig aus, und ich musste all meine Igelkraft aufwenden, um ihn davon abzuhalten, sich einfach dazuzulegen und ein Nickerchen mit ihnen zu machen. Das hätte ja noch gefehlt!


Zwei Alpakas in einem Gehege: Ein braunes Alpaka liegt entspannt auf einer grünen Wiese neben hohem Gras, während ein weißes Alpaka mit unordentlichem Fell im Vordergrund aus dem Bild blickt.

Nahaufnahme einer kleinen, braun-grünen Eidechse (vermutlich eine Mauereidechse), die auf einem sonnenbeschienenen rötlich-granitfarbenen Felsen einer Trockenmauer sitzt. Die Eidechse wird teilweise vom Schattenwurf des oberen Felsens bedeckt.
Mein persönliches Highlight waren aber die Alpakas! Die sahen so unglaublich lustig aus. Sie waren gerade erst geschoren worden und hatten die witzigsten Frisuren. Eines sah aus, als hätte es einen Irokesenschnitt, ein anderes hatte eine richtige Pudelfrisur am Kopf. Ich musste so kichern, dass mein ganzer kleiner Körper gewackelt hat.
An einem Wasserspielplatz hatte Mama dann den grössten Spass. Sie ist wie ein kleines Kind durch die Fontänen gehüpft und hat gelacht. Es ist schön, wenn die grossen Menschen auch mal wieder klein sein können. Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen erfrischenden Eistee geschlürft. Papa Christopher und ich hatten einen Pakt geschlossen: Wir halten Mama vom Souvenirladen fern. Aber unser Plan misslang kläglich. Wie von einem Magneten angezogen, bog sie in letzter Sekunde ab, und wir mussten noch ein paar Minuten zwischen Postkarten und Plüschtieren verbringen. Aber ich kann es ihr nicht verübeln, es gab dort einfach zu viele schöne Dinge zu bestaunen.
Was für ein wundervoller, anstrengender und blumiger Tag! Ich bin so müde, aber auch so glücklich. Diese Gärten waren ein wahres Paradies.

Das lila-graue Kuscheltier "klein Viki" sitzt auf einer Café-Terrasse und trinkt mit einem schwarzen Strohhalm aus einem Glas mit Eistee und Zitronenscheiben. Im verschwommenen Hintergrund sind Palmen und eine Teichlandschaft sichtbar.
Ich frage mich, wohin uns das nächste Abenteuer wohl führen wird? Hoffentlich wieder an einen Ort mit so vielen spannenden Gerüchen und leckeren Keksen!